Biodiversität umfasst die biologische Vielfalt innerhalb und zwischen verschiedenen Arten sowie die Vielfalt von Ökosystemen. Die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung dieser biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen, (z.B. Bienen).
Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen wird als grösste Gefahr für die biologische Vielfalt auf der Erde gesehen1. Ein bewusster Umgang mit Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt von Lebensräumen und Pflanzen-sowie Tierarten.
Die öffentliche Hand hat im Umwelt-, Tier- und Landschaftsschutz eine Vorbildfunktion. Mehrere Städte haben in diesem Zusammenhang zum Thema Biodiversität Leitlinien oder Handbücher erarbeitet und sind daran, diese umzusetzen. Auch der Kanton Bern hat im September als eine Folge der Biodiversitätsstrategie des Bundes einen Sachplan Biodiversität in die Vernehmlassung geschickt.
In Burgdorf gibt es schöne und interessante Ansätze, die Biodiversitätsstandards gerecht werden, wie etwa die Renaturierung von Bächen oder die «Biodiversitätsecke» in der Überbauung Thunstrasse. Diese verbessern die Lebensqualität in Burgdorf und stärken die Identifizierung der Bewohnerinnnen und Bewohner mit ihrer Stadt. Ebenso haben die regionalen Umweltorganisationen (Natur- und Vogelschutz Burgdorf und Umgebung NVB, Bioterra, WWF, Pro Natura und Stiftung Wildstation Landshut) in den beiden letzten Jahren mit Unterstützung der Stadt das Festival der Natur durchgeführt. Trotzdem fehlt eine Strategie zur Förderung der Biodiversität durch eine konsequente Gestaltung von Grünflächen und Siedlungsumgebungen nach Biodiversitätskriterien.
Der Gemeinderat wird aufgefordert,

  • eine Biodiversitätsstrategie mit entsprechendem Umsetzungsplan und Monitoring zu erarbeiten,
  • Möglichkeiten zur Wahrnehmung einer Vorbildfunktion von Stadtgrün im Bereich Biodiversität abzuklären,
  • zu überprüfen, inwiefern die Arbeit von Stadtgrün Burgdorf bezüglich der Förderung der Biodiversität für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar und erlebbar werden kann,
  • Synergie- und Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit den lokalen und regionalen Umweltorganisationen in den Bereichen Sensibilisierung, Information und Beratung zu überprüfen.

1 Vgl.: Smith / Smith: Ökologie. München, 2009.