Interpellation der Grünen zu Menstruationsbeschwerden
Fragen
- Wie geht man mit der in der Begründung dargelegten Problematik um? Haben Absenzen aufgrund von Menstruationsbeschwerden in der Vergangenheit schon zu Konflikten geführt?
- Wird eine offene Kommunikation zum Thema Menstruationsbeschwerden zwischen Angestellten und Vorgesetzten bei Stadtangestellten gefördert? Falls ja, wie?
- Ist allen Angestellten klar und wird ihnen vermittelt, dass sie das Recht haben, bei Menstruationsbeschwerden der Arbeit fernzubleiben und keinerlei Konsequenzen befürchten müssen?
- Gibt es eine Kultur der Akzeptanz gegenüber Abwesenheiten bei Menstruationsbeschwerden?
Begründung
Es wird davon ausgegangen, dass mehr als 10 Prozent aller Frauen an Endometriose und Adenomyose leiden. Bei diesen Krankheiten treten Herde der Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter auf (im Bauch oder Beckenraum bzw. in der Gebärmuttermuskulatur). Frauen, welche daran leiden, werden oft nicht ernst genommen, ihre Symptome als «typische Frauenleiden» abgetan. Sie haben häufig wahnsinnig starke Schmerzen während oder vor ihrer Menstruation, können kaum aufstehen. Aber auch Frauen ohne Endometriose können monatlich starke Schmerzen erleiden. Rund jede dritte Frau hat starke Regelschmerzen, ohne dass eine gynäkologische Diagnose dahinterliegt. Unerträgliche Bauchschmerzen, Übelkeit oder Kopfschmerzen sind nur einige der möglichen Symptome. Eine Möglichkeit zur Enttabuisierung bietet der Menstruationsurlaub. Menstruationsschmerzen sollen ein legitimer Grund sein, der Arbeit fernzubleiben. In anderen Ländern ist ein Menstruationsurlaub in unterschiedlicher Ausführung bereits seit längerem verankert, anfangs 2024 haben die Stadt Freiburg sowie Yverdon die Einführung eines 3-tägigen Menstruationsurlaubs beschlossen. In der Stadt Zürich läuft ein Pilotprojekt und in Lausanne ist ein Postulat mit dem gleichen Vorschlag wie in Freiburg hängig.
Vollständige Interpellation Menstruationsbeschwerden (PDF)
Antwort Gemeinderat zur Interpellation Menstruationsbeschwerden (PDF)