Auftrag der Grünen zu baulicher Verdichtung und Biodiversität
Wortlaut
Der Gemeinderat wird beauftragt, mit geeigneten Instrumenten dafür zu sorgen, dass bei baulicher Verdichtung von bereits überbauten Parzellen oder bei verdichteter Bauweise von neuen Bauarealen ein angemessener ökologischer Ausgleich durch hochwertige, biodiversitätsfördernde Massnahmen gewährleistet ist. Ziel ist, dass die Lebensqualität für Menschen und Umwelt mit der baulichen Verdichtung nicht abnimmt.
Begründung
In der Stadt Burgdorf gibt es nur sehr wenig unbebautes Bauland und die Nachfrage nach neuem Wohnraum ist nach wie vor gross. Daher ist es verständlich, dass nach Innen verdichtet gebaut wird. Das bedeutet, dass auf bestehendem Bauland höhere Gebäude und grössere Grundrisse bewilligt werden. Dabei kommen die Aspekte der Biodiversität und der Klimaanpassung oft zu kurz, da nun weniger Raum zur Verfügung steht. Umso wichtiger ist es deshalb, dass in solchen Fällen der Grünraum-Gestaltung eine hohe Priorität eingeräumt wird. Konkret soll der unbebaute Flächenanteil grossmehrheitlich unversiegelt bleiben und mit biodiversitätsfördernder Begrünung gestaltet sein. Denn mit der Verdichtung erhöht sich die Gefahr, dass die Vernetzung der Grünflächen, welche für kleine Säugetiere wie den Igel entscheidend ist, durch Barrieren behindert wird. Mit Fassadenbegrünung, unversiegelten Ruderalflächen, extensiver Dachbegrünung und Anlegen von auf Biodiversitätsförderung hin ausgerichteten Bepflanzungen kann auch in verdichteter Bauweise die Lebensqualität für Mensch und Umwelt erhalten werden. Gleichzeitig sind solche Massnahmen auch für die Klimaanpassung und die Verhinderung von Hitzeinseln vorteilhaft. Eine solche vorausschauende Regelung der Bautätigkeit verhindert die Zerstückelung und Abwertung der Grünflächen in Burgdorf und sichert eine Entwicklung, die auch den vorgegebenen Klimazielen der Stadt entspricht.
Der Stadtrat hat den Auftrag zuhanden des Gemeinderats am 17.3.25 angenommen.