Auftrag der Grünen betreffend Baumschutz in Burgdorf
Wortlaut
Der Gemeinderat wird beauftragt, über ein zu schaffendes Inventar die schutzwürdigen Bäume im Siedlungsgebiet zu erfassen, ihren Erhalt durch präventive Massnahmen zu fördern und mittels geeigneter Schutzbestimmungen im Baureglement ihren Fortbestand inkl. Ersatzpflichten zu sichern.
Der Auftrag bezieht sich auf öffentliche Flächen wie auch auf Privatareal.
Begründung
Im städtischen Baumkataster unterhält die Stadt 1616 Bäume. Daneben existieren jedoch noch sehr viele, auch alte Biotopbäume auf Privatareal (z.B. der gigantische Mammutbaum Eingang Scheunenstrasse).
Bäume sind in Burgdorf jedoch in keinerlei Hinsicht geschützt und bei Bauvorhaben werden sie in der Interessensabwägung wegen fehlender rechtlicher Grundlagen kaum berücksichtigt.
Dabei leisten Bäume im Siedlungsgebiet einen wichtigen Beitrag:
– Bäume tragen mit Sauerstoffproduktion, Filterung Schadstoffe und Verdunstung zu sauberer Luft bei
– Bäume sind wichtige Faktoren zur Bekämpfung von Hitzeinseln
– Bäume bieten Lebensraum für unzählige Lebewesen
– Bäume schaffen Siedlungsqualität und Erholungsqualität im unmittelbaren Wohnumfeld
Mit dem Alter nehmen die positiven Wirkungen von Bäumen zu. Über 100 Jahre alte Bäume sind als Biotopbäume von unschätzbarem Wert für Vögel und Insekten. Wir sind uns bewusst, dass die Baudirektion schon heute die Bäume schätzt und jede Gelegenheit wahrnimmt, neue Bäume zu pflanzen und in den Überbauungsordnungen einzubringen. Auch die Pflege der Bäume im Baumkataster ist gut organisiert.
Leider reicht das nicht, wie die Überbauung Farbweg zeigt, wo alte Bäume gefällt werden müssen. Damit bei Bauvorhaben der Wert von Bäumen entsprechend gewichtet wird, sind griffige Regeln, wie sie in vielen Städten längst Usus sind, notwendig. Nur mit einem Schutzpassus im Baureglement und einem entsprechenden Inventar kann die Situation wirksam verbessert werden.