Manch einer wunderte sich am Freitagabend, 18. September 2020, in Burgdorf im Bahnhofquartier. Da, wo normalerweise ein Auto steht, spielten Kinder, redeten Leute, flickten andere ein Velo. Zehn kleine Begegnungsorte sorgten nicht nur bei den Passanten für Erstaunen, sondern ebenso bei den Organisatorinnen und Organisatoren.
Es hatten sich verschiedene Organisationen wie Pro Velo, Pro Natura, VCS, Grüne und JuSo zusammengetan, um den Anlass unter der Führung von Ralph Marthaler durchzuführen. «Jede Gruppe hatte eine eigene Idee, wie sie einen Parkplatz umgestalten wollte», erzählte Andrea Rüfenacht, Grossrätin und Auskunftsperson des VCS. Hintergrund dieses Anlasses ist die Idee, mehr Bewusstsein für den Lebensraum in der Stadt zu schaffen. Man müsse die Leute dafür sensibilisieren, dass der ruhende Verkehr den Lebensraum der Bewohnerinnen und Bewohner einschränkt. Der Anlass soll unter anderem die Stadt dazu bringen, sich aktiv für die Umwelt und den Klimaschutz einzusetzen.
Während die ursprünglichen Initianten aus San Francisco das Anliegen guerillaartig pushten, verlief der erste Park(ing) Day in Burgdorf gesittet und mit Genehmigung der Stadt. «Wir wollen Aufmerksamkeit und keinen Ärger», erklärte Andrea Rüfenacht. Aufmerksamkeit bekamen sie tatsächlich von den Passanten und den Vorbeifahrenden. Einige erkundigten sich bei den jeweiligen Verantwortlichen über Sinn und Zweck der Aktion, andere schauten zumindest interessiert auf das Geschehen und die liebevoll gestalteten Stände. Der Anlass solle in Zukunft wieder durchgeführt werden. Den Ideen seien keine Grenzen gesetzt. «Wieso soll nicht einmal ein Jodelchor den Platz für ein kleines Konzert nutzen? », fragte Andrea Rüfenacht.
Beat Waldmeier

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