Kurze Frist – klare Haltung
Trotz der sehr kurzen Mitwirkungsfrist von einem Monat, was für ein komplexes Bauprojekt wie die Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle deutlich zu kurz ist, haben die Grünen Burgdorf eine klare Haltung entwickelt und geben dem Kanton viele konkrete Anregungen mit.
Verhaltene Zufriedenheit über die Massnahmen in Burgdorf
Mit Zufriedenheit nehmen die Grünen Burgdorf zur Kenntnis, dass sich der lange Einsatz für eine zukunftsfähige Verkehrssituation in Burgdorf gelohnt hat. In Burgdorf setzt der Kanton auf Lösungen zur Verflüssigung des Verkehrs und zur Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs. Die einst versprochenen Verbesserungen für den Langsamverkehr sucht man allerdings vergebens: die Querungen des Fuss- und Veloverkehrs sind nicht zu Ende gedacht, Velostreifen brechen oft unvermittelt ab oder fehlen ganz (Oberburgstrasse) und die beiden Bahnunterführungen schaffen neue schwer überwindbare Trennlinien mitten in der Stadt.
Oberburg braucht Entlastung – aber nicht so
Bei der Umfahrung Oberburg setzt der Kanton weiterhin auf Beton. Es ist unbestritten, dass Oberburg eine Entlastung braucht. Aber nicht durch einen solchen Tunnel, der Oberburg jahrelange zu einer Baustelle macht und die Kantonsfinanzen extrem belastet. Nachdem das Verkehrsmodell des Kantons klar aufzeigt, dass der Verkehr in Oberburg und Hasle auch in 20 Jahren nie grösser sein wird als in Burgdorf, erwarten die Grünen vom Kanton mehr Kreativität für die Lösung in Oberburg. Massnahmen zur Verflüssigung des Verkehrs wie in Burgdorf und eine konsequente Förderung des öffentlichen Verkehrs müssen im Vordergrund stehen. Als sehr problematisch erachten die Grünen die massiven Eingriffe in den Untergrund mit schwer abschätzbaren Auswirkungen auf das Grundwasserschutzgebiet von nationaler Bedeutung.
Hasle mit zweifelhaftem Erfolg
Ob in Hasle mit einer neuen Hochstrasse die angestrebten Ziele erreicht werden können, ist für die Grünen zweifelhaft, da viel Verkehr aus den Seitentälern nicht sinnvoll in die neue Verkehrsführung gelenkt werden kann. Sicherlich ist es nicht angezeigt in diesem siedlungsnahen Gebiet Tempo 80 einzuführen.
Trambahn Emmental
Um eine langfristige Verringerung des motorisierten Strassenverkehrs zu fördern, müsste die schon früher geäusserte Idee einer „Trambahn Emmental“ erneut aufgegriffen werden. Ein deutlich dichterer Fahrplan mit mehr Halteorten könnte viel Verkehr auf die Schiene bringen. Neue Denkansätze beim öffentlichen Verkehr wären mit viel geringeren finanziellen und ökologischen Risiken verbunden.
Der Mensch im Mittelpunkt – und nicht das Auto
Es ist höchste Zeit, von alten Konzepten der Autozentrierung Abschied zu nehmen und den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr ins Zentrum zu stellen. Ein veränderter Verkehrsmix schafft auf der Strasse wieder den Platz für diejenigen, welche zwingend auf das Auto angewiesen sind. Neue Strassen hingegen erzeugen vor allem neuen Verkehr.
Weitere Informationen: Ralph Marthaler, 076 463 82 20