Der Gemeinderat wird aufgefordert, dafür zu sorgen, dass

  1. in Burgdorf ein Gesamtkonzept für die Gestaltung der Pausenplätze der verschiedenen Schulhäuser realisiert wird;
  2. dieses Konzept anerkannten Kriterien der einschlägigen Fachstellen folgt;
  3. den spezifischen Bedürfnissen der verschiedenen Schulstufen Rechnung getragen wird;
  4. die verfügbaren Mittel sowohl für die Gestaltung als auch den Unterhalt der Plätze ausreichend sind und gerecht auf die verschiedenen Schulanlagen verteilt werden;
  5. bei Umbauten rechtzeitig die nötigen Massnahmen getroffen werden, um die Einschränkungen für die betroffenen SchülerInnen auf ein Minimum zu reduzieren und wo nötig Ersatzraum zur Verfügung zu stellen;
  6. bei Klassenverschiebungen (Unter-, Mittel-, Oberstufe) frühzeitig mit der Planung begonnen wird und die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um den veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden.

Begründung:
Die Pausenplatzsituation in den verschiedenen Schulhäusern Burgdorfs präsentiert sich komplett unterschiedlich. Während einzelne Schulen ausgezeichnete Pausenräume vorweisen können und finanziell fast alles möglich schien, ist die Situation in anderen Schulen sehr problematisch. Es ist bekannt, dass SchülerInnen, welche das Schulhaus wechseln (müssen), dies zum Teil mit grossem Unbehagen tun, weil sie am neuen Ort derart verschlechterte Pausenplatzbedingungen antreffen. In der Vergangenheit kam es vor, dass Spielgeräte mit Benützungsverbot belegt werden mussten, da sie nicht mehr sicher waren (z.B. Kindergarten Gyrischachen). Bei Umbauten wie zum Beispiel im Schulhaus Pestalozzi war die Pausenplatzsituation während zweier Jahre unzumutbar. Das Bedürfnis nach Ausgleich und Bewegung ist pädagogisch unbestritten und dessen Bedeutung für das erfolgreiches Lernen und letztlich den Schulerfolg wird von sämtlichen Fachleuten einhellig anerkannt. Dieses Bedürfnis der Kinder nach Bewegung kann auch nicht aufgeschoben werden: zwei Jahre entsprechen auf der Oberstufe unter Umständen der gesamten Verweildauer eines Kindes an diesem Schulhaus. Folgeprobleme (Unruhe während den Schulstunden, erhöhtes Konfliktpotential, grössere Agressivität, problematische Ersatzaktivitäten usw.) treten fast unmittelbar auf und können die Befindlichkeit der Kinder, den Unterricht und letztlich den Lernerfolg rasch beeinträchtigen. Verschiedenenorts in der Schweiz und im angrenzenden Ausland existieren Standards betreffend der Gestaltung von Pausenplätzen. Die Fachstelle SpielRaum (Bern) berät in entsprechenden Fragen. In Burgdorf ist bisher keine übergeordnete Strategie in Sachen Pausenraumgestaltung sichtbar. Verschiedenenorts musste das Geld für die Gestaltung (z.B. Schlossmatt) oder den Unterhalt der Geräte (Gsteighof) in Form von Basarveranstaltungen und Festivitäten durch die Eltern und die Quartierbevölkerung selber zusammengetragen werden. Solche Anlässe können im Sinn der Identifikation mit einem Projekt zwar sinnvoll sein, die Finanzierung der Pausenplätze und deren Unterhalt kann jedoch nicht Aufgabe der aktuell in einem Schulhaus involvierten Familien sein.

Vollständiger Vorstoss (PDF)